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Achtsames Aussortieren

  • Autorenbild: Evelyn Bierbach
    Evelyn Bierbach
  • vor 1 Tag
  • 2 Min. Lesezeit
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Was es bewirken kann, mehr Spiritualität in sein Leben einzuladen. Wie jetzt zum Beispiel in dieser Vorweihnachtszeit. Jede*r kennt die Raunächte, wenige die Dunkelnächte. Da ist nichts wissenschaftlich. Aber es ist eine wunderbar spirituelle Chance innezuhalten und mal nicht kognitiven, effektiven oder rationalen Dingen Vorrang zu geben sondern eher den intuitiven. In den Raunächten nutzt man die Träume. In den Dunkelnächten spürt man in sich hinein wo es Aussortieren und Aufräumen braucht. Manchmal reicht auch ein Blick in die Schublade des „Alles-Drin-Faches“;) Die Dunkelzeit lädt ein, loszulassen, zu sortieren, zu entrümpeln. Platz zu machen für Neues. Achtsames Aufräumen sozusagen.

In der Yoga-Mythologie wird diese Qualität durch Shiva dargestellt. Der Gott oder die Kraft der Veränderung. Und krasserweise auch der Zerstörung. Aber mal ehrlich - beim Aufräumen meines Bodens tat das „Zerstören“, also Kleinmachen alter Kartons von Computern, Handys oder anderen Geräten voll gut. Und das Zerschneiden vergrauter und verzogener T-Shirts für Lappen auch. Zerstören als Symbol für Platzschaffen, Loslassen. Man darf dabei ruhig den inneren Realisten mitreden lassen - wie realistisch ist es, dass ich dies oder das wirklich noch brauche. Und es darf auch der/die innere Einfühlsame mit dabei sein um von Dingen wertschätzend Abschied zu nehmen. Oder von Menschen. Das klingt erst mal hart, das auf noch lebende Menschen zu beziehen. Aber machmal ist es auch da einfach so, dass Loslassen und Trennung gesünder sein können. Idealerweise mit würdevollen Abschieden.

In Kontemplation diesen Fragen nachzugehen - „Wo braucht ich mehr Licht und Luft und Platz, wo braucht es Entrümpeln und Loslassen?“ heißt nicht mit Plus-Minus-Listen darüber nachzudenken sondern wirklich innezuhalten und die innere Stimme sprechen zu lassen. Meine hat eine klare Sprache gesprochen, später erzähle ich gerne davon… Jetzt räume ich erst mal noch mein Schreibtischfach auch. Fühlt sich gut an:)


P.S.: Rilkes schaffte es immer wieder poetisch die Dinge in Worte zu fassen, ich liebe es

„…Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andre, neue Bindungen zu geben….“

 
 
 

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