Alles fließt. Alles ist in stetiger Veränderung. Von Heraklit, Platon über Pythagoras zu Goethe und Nitzsche - die Lebensweisheit des Panta Rhei, des: es gibt keine Beständigkeit, nur immerwährendes Werden und Wandeln, begegnet uns immer wieder. Als eigene Erfahrung am Selbst oder in der Beobachtung. Als tiefe Einsicht in die „Bejahung des Vergehens“* hilft diese Bejahung loszulassen. Es ist wie es ist. Immer wieder neu. Jetzt. Nichts bleibt wie es ist. That´s it. Das entspannt, schenkt heilsame Gelassenheit.
Auch in der Wissenschaft verändern sich immer wieder geglaubte Wahrheiten. Früher dachte man z.B., dass Nervenzellen unveränderbar sind, heute wissen wir um die Dynamik dieser Zellen, die sich auch im Alter noch neu formen können. Früher dachte man, dass Charaktereigenschaften fest geschrieben sind, heute wissen wir sehr viel mehr um das Veränderungspotential der Persönlichkeit. Dabei fällt manches leichter und manches schwerer. Weil man eben oft erst Altes loslassen muss, damit Neues entstehen kann. Die alte Gewohnheit des sich morgens noch dreimal Umdrehen im Bett, muss der neuen Gewohnheit einer morgendlichen Mediationsroutine erst einmal weichen können. In der alten Yoga-Tradition borgt man sich in solchen Fällen dann die Eigenschaften der Götterfigur Shiva, dem Gott der Veränderung, oft auch als Gott der Zerstörung bekannt. Gerade leben wir in einer solchen Zeit. Brände, Überschwämmungen, Erderwärmung und die damit verbundenen Folgen… weltweit wird von tw. dramatischen Zerstörungen berichtet. Und möglicherweise brauchen wir genau diese um aufzuwachen. Das ist eines der Ziele des Yoga. Wach sein. So heißt "Buddha" in der Bedeutung "der Erwachte". Wach sein, bewusst wahrnehmen, die Verbindung spüren, zwischen Allem und Jedem.
Im der Yogatradition hält man am Anfang einer Mediation oder Praxis-Stunde inne und setzt sich eine Intention, das Warum für die Praxis. Was will man für sich selbst im positiven Sinne verändern / stärken / kultivieren? Idealerweise hat diese Intention zwei Dimensionen: Die des Ich´s und die nach Außen, für die Welt. Meist hängen beide zusammen. Wenn ich für mich mehr Achtsamkeit oder Klarheit, Freude oder Gelassenheit kultivieren möchte, tut das den Menschen um mich und/oder Mutter Erde auch gut. Ganz nach dem altbekannten ghandi´schen Ausspruch „Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst auf dieser Welt.“
In diesem Sinne freue ich mich auf Kommentare, Ergänzungen oder Anregungen eurerseits und verbleibe bis zum nächsten Mal...
Eure Evelyn
*Nitzsche
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